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Die Kraft der Probiotika: Wie gute Bakterien unsere Gesundheit unterstützen können

Erfahre, wie Prä- und Probiotika deine Darmgesundheit verbessern und dein Wohlbefinden steigern kann.

Prä- und Probiotika unterstützen unsere Gesundheit

Prä- und Probiotika sind in aller Munde, und das buchstäblich. Diese nützlichen Mikroorganismen versprechen eine Vielzahl von gesundheitlichen Vorteilen, von besserer Verdauung bis hin zu einem stärkeren Immunsystem. Aber was sind Probiotika genau, und wie funktionieren sie? In diesem Artikel erklären wir, was sie sind, wie sie funktionieren und wie du sie nutzen kannst, um deine Gesundheit zu verbessern.

Was sind Probiotika?

Probiotika sind lebende Mikroorganismen, in der Regel Bakterien, aber auch Hefen, die, wenn sie in angemessenen Mengen konsumiert werden, gesundheitliche Vorteile bieten können. Diese “guten” Bakterien sind Teil des komplexen Ökosystems unseres Körpers, bekannt als Mikrobiom, das vor allem im Darm zu finden ist.

Das Wort Probiotikum stammt aus dem Griechischen und bedeutet „für das Leben“. Diese Mikroorganismen tragen auf vielfältige Weise zur Gesundheit des menschlichen Körpers bei, indem sie beispielsweise das Gleichgewicht der Darmflora unterstützen, die Verdauung verbessern und das Immunsystem stärken.

Das Mikrobiom: Ein Ökosystem in uns

Das menschliche Mikrobiom bezeichnet die Gesamtheit aller Mikroorganismen, die in und auf unserem Körper leben. Die Haut hat ihr eigenes Mikrobiom, so wie auch der Darm. Es umfasst Bakterien, Viren, Pilze und andere Mikroben. Obwohl einige dieser Mikroorganismen krankheitserregend sein können, spielen die meisten eine entscheidende Rolle für unsere Gesundheit. Besonders reich an Mikroorganismen ist der menschliche Darm, wo diese kleinen Helfer bei der Verdauung unterstützen, das Immunsystem stärken und sogar unsere Stimmung und geistige Gesundheit beeinflussen können.

Das Darmmikrobiom, der mit Abstand größte Teil des menschlichen Mikrobioms, ist essenziell für die Verdauung, da es hilft, Nahrungsmittel zu zersetzen, die der menschliche Körper nicht allein verdauen kann. Es produziert wichtige Vitamine und schützt vor Krankheitserregern. Darüber hinaus gibt es immer mehr Hinweise darauf, dass das Mikrobiom eine Rolle bei der Prävention und Behandlung von Erkrankungen wie Diabetes, Fettleibigkeit, entzündlichen Darmerkrankungen und sogar psychischen Gesundheitszuständen wie Depressionen spielt.

Eine vielfältige, ausgewogene Ernährung, reich an Ballaststoffen, prä- und probiotischen Lebensmitteln, unterstützt ein gesundes Mikrobiom. Lebensstilfaktoren wie ausreichend Schlaf, regelmäßige Bewegung und der Verzicht auf übermäßigen Alkoholkonsum und Antibiotika tragen ebenfalls zu seiner Erhaltung bei.

Die verschiedenen Arten von Probiotika

Es gibt verschiedene Stämme von Probiotika, von denen jeder unterschiedliche gesundheitliche Vorteile hat. Die zwei häufigsten Arten sind:

  • Lactobacillus: Dieser Stamm ist vor allem in Joghurt und anderen fermentierten Lebensmitteln zu finden. Er kann bei Durchfall helfen und könnte Personen mit Laktoseintoleranz unterstützen.
  • Bifidobacterium: Zu finden in einigen Molkereiprodukten, unterstützt dieser Stamm die Linderung der Symptome des Reizdarmsyndroms (RDS oder IBS) und anderer Zustände.

Probiotika kommen natürlich in fermentierten Lebensmitteln vor, können aber auch als Nahrungsergänzungsmittel in Form von Kapseln, Tabletten oder Pulvern eingenommen werden. Ihre Wirkung, Sicherheit und Qualität können je nach Stamm und Produkt variieren.

Durch die Einnahme von Probiotika fügst du deinem Mikrobiom direkt lebende Mikroorganismen hinzu. Dies kann helfen, das Gleichgewicht der Mikroflora im Darm zu erhalten oder wiederherzustellen, was wiederum die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden verbessern kann.

Präbiotika und Probiotika

Präbiotika sind eine Art von Ballaststoffen, die der menschliche Körper nicht verdauen kann. Sie dienen als Nahrungsquelle für die guten Bakterien (Probiotika) in unserem Darm. Durch die Förderung des Wachstums und der Aktivität dieser nützlichen Bakterien spielen Präbiotika eine entscheidende Rolle für die Gesundheit unseres Mikrobioms und somit für unsere Gesamtgesundheit.

Im Gegensatz zu Probiotika, die lebende Bakterienstämme sind, handelt es sich bei Präbiotika um unverdauliche Kohlenhydrate. Sie kommen hauptsächlich in Ballaststoffen vor, die in vielen Obst- und Gemüsesorten, Vollkörnern und Hülsenfrüchten zu finden sind. Zu den präbiotischen Lebensmitteln gehören unter anderem Chicorée-Wurzel, Knoblauch, Zwiebeln, Lauch, Spargel und Bananen.

Präbiotika und Probiotika arbeiten Hand in Hand, um die Gesundheit des Verdauungssystems zu fördern. Während Probiotika die Darmflora mit nützlichen Bakterien anreichern, sorgen Präbiotika dafür, dass diese Bakterien das notwendige Futter haben, um zu wachsen und effektiv zu arbeiten. Dieses synergistische Verhältnis unterstützt nicht nur die Verdauungsgesundheit, sondern auch das Immunsystem, die psychische Gesundheit und kann sogar beim Management des Körpergewichts helfen.

Ein gesundes Gleichgewicht zwischen Präbiotika und Probiotika in der Ernährung ist entscheidend für die Aufrechterhaltung eines gesunden Mikrobioms, was wiederum eine Schlüsselrolle für die allgemeine Gesundheit spielt.

Die Geschichte der Probiotika

Die Idee, dass bestimmte Mikroorganismen gesundheitsfördernde Eigenschaften haben könnten, ist keineswegs neu. So reichen die Wurzeln der Probiotika bis in das frühe 20. Jahrhundert zurück, wenn nicht sogar weiter. Ihre Geschichte ist eng mit dem Verständnis der menschlichen Mikrobiota und der Entwicklung der Mikrobiologie verbunden.

Die Entdeckung und historische Nutzung

Die moderne Geschichte der Probiotika beginnt mit dem russischen Wissenschaftler und Nobelpreisträger Élie (Ilja) Metchnikoff, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts lebte. Metchnikoff war einer der ersten, der die möglichen gesundheitlichen Vorteile bestimmter Mikroorganismen postulierte. Er stellte die Theorie auf, dass die Langlebigkeit der bulgarischen Bauern teilweise auf ihren regelmäßigen Konsum von fermentierten Milchprodukten zurückzuführen war, die reich an Laktobazillen sind.

Metchnikoffs Arbeit legte den Grundstein für das, was wir heute als Probiotika kennen. Seine Hypothese, dass das Gleichgewicht der Mikroflora im Darm direkt die Gesundheit und Langlebigkeit beeinflussen könnte, war seiner Zeit weit voraus.

Im Laufe des 20. Jahrhunderts nahmen wissenschaftliche Untersuchungen zu probiotischen Bakterien zu. Forscher begannen, spezifische Stämme zu identifizieren und deren potenzielle gesundheitliche Vorteile zu dokumentieren. Dies führte zur Entwicklung der ersten probiotischen Nahrungsergänzungsmittel und zur vermehrten Verwendung von Probiotika in der Lebensmittelindustrie.

Von traditionellen Lebensmitteln zu modernen Ergänzungsmitteln

Die Nutzung von fermentierten Lebensmitteln, die natürlicherweise probiotische Eigenschaften besitzen, hat eine lange Tradition, die viele Kulturen und Zivilisationen umspannt. Von Sauerkraut in Deutschland über Kefir und Joghurt in Teilen Osteuropas und des Nahen Ostens bis hin zu Miso in Japan – viele dieser traditionellen Diäten integrierten instinktiv die gesundheitlichen Vorteile von Probiotika.

Mit dem wachsenden wissenschaftlichen Interesse und Verständnis haben Probiotika einen festen Platz im Gesundheitsbewusstsein der modernen Gesellschaft eingenommen. Die Entwicklung von Probiotika als Nahrungsergänzungsmittel ermöglicht es nun, gezielt bestimmte Stämme für spezifische gesundheitliche Vorteile zu konsumieren, unabhängig von kulturellen Ernährungsgewohnheiten, so kommen traditionelles Wissen und moderne Wissenschaft zusammen.

Wie funktionieren Probiotika?

Um zu verstehen, wie Probiotika unsere Gesundheit beeinflussen können, ist es wichtig, zuerst einen Blick auf das menschliche Mikrobiom zu werfen. Das Mikrobiom besteht aus Billionen von Mikroorganismen, einschließlich Bakterien, Viren, Pilzen und anderen Mikroben, die unseren Körper bewohnen, insbesondere den Darm. Diese Mikroorganismen spielen eine entscheidende Rolle bei der Verdauung, der Nährstoffaufnahme, der Immunfunktion und sogar bei der psychischen Gesundheit.

Der Wirkungsmechanismus im Körper

Probiotika wirken durch die Modulation des Mikrobioms, speziell durch die Unterstützung oder Wiederherstellung des Gleichgewichts der Darmflora. Hier sind einige Schlüsselweisen, wie sie dies tun:

  • Konkurrenz mit schädlichen Mikroben: Probiotika können helfen, das Wachstum von schädlichen Bakterien zu hemmen, indem sie um Nahrung und Anhaftungsstellen an der Darmwand konkurrieren.
  • Stärkung der Darmbarriere: Einige Probiotika fördern die Produktion von Schleim und anderen Substanzen, die die Darmwand stärken und vor dem Eindringen schädlicher Mikroben schützen.
  • Unterstützung des Immunsystems: Probiotika interagieren mit den Immunzellen des Darms, um eine gesunde Immunreaktion zu fördern. Dies kann helfen, Infektionen zu bekämpfen und Entzündungen zu reduzieren.
  • Produktion von nützlichen Substanzen: Probiotische Bakterien können Vitamine und kurzkettige Fettsäuren produzieren, die für die Gesundheit des Darms und des gesamten Körpers wesentlich sind.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Wirkung von Probiotika stammspezifisch ist. Das bedeutet, dass nicht alle Probiotika die gleichen gesundheitlichen Vorteile haben. Die Forschung konzentriert sich darauf, zu verstehen, welche Stämme am effektivsten für bestimmte Gesundheitszustände oder -ziele sind.

Das Mikrobiom und die Gesundheit

Das Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Mikroorganismen im Darm ist entscheidend für unsere Gesundheit. Ein Ungleichgewicht, bekannt als Dysbiose, kann zu einer Vielzahl von Problemen führen, darunter Verdauungsstörungen, Entzündungen, Autoimmunerkrankungen und sogar psychische Gesundheitsprobleme. Durch die Aufrechterhaltung eines gesunden Mikrobioms können Probiotika dazu beitragen, diese Risiken zu minimieren und die allgemeine Gesundheit zu fördern.

In den letzten Jahren hat die Forschung auch begonnen, die Rolle des Mikrobioms und der Probiotika bei der Prävention und Behandlung von Bedingungen außerhalb des Darms zu untersuchen, einschließlich Hauterkrankungen, Allergien und Atemwegsinfektionen.

Die Fähigkeit von Probiotika, verschiedene Aspekte unserer Gesundheit zu beeinflussen, macht sie zu einem faszinierenden Bereich der aktuellen Forschung und zu einem potenziellen Werkzeug für präventive Gesundheitsmaßnahmen und therapeutische Interventionen.

Die gesundheitlichen Vorteile von Probiotika

Probiotika sind bekannt für ihre vielfältigen positiven Auswirkungen auf die Gesundheit. Durch die Unterstützung des Mikrobioms tragen sie zur Förderung eines gesunden Verdauungssystems bei, stärken das Immunsystem und können sogar die psychische Gesundheit beeinflussen. Im Folgenden werden einige der wichtigsten gesundheitlichen Vorteile von Probiotika detaillierter betrachtet.

Probiotika unterstützen die Gesundheit

Verbesserung der Verdauungsgesundheit

Probiotika sind vielleicht am besten dafür bekannt, eine gesunde Verdauung zu fördern. Sie können helfen, eine Reihe von Verdauungsproblemen zu lindern, einschließlich:

  • Durchfall: Sowohl antibiotikaassoziierter Durchfall als auch reisebedingter Durchfall können durch Probiotika reduziert werden. Bestimmte Probiotika-Stämme, wie Lactobacillus rhamnosus und Saccharomyces boulardii, haben sich in Studien als effektiv erwiesen.
  • Reizdarmsyndrom (RDS oder IBS): Probiotika können einige Symptome des Reizdarmsyndroms mildern, wie Blähungen, Krämpfe und Unregelmäßigkeiten.
  • Entzündliche Darmerkrankungen: Einige Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Probiotika bei Erkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa unterstützend wirken können.

Stärkung des Immunsystems

Probiotika spielen eine wichtige Rolle bei der Stärkung des Immunsystems. Indem sie das Gleichgewicht des Mikrobioms unterstützen und die Integrität der Darmschleimhaut erhalten, helfen sie, pathogene Mikroorganismen abzuwehren. Einige Probiotika können die Produktion von natürlichen Antikörpern und die Aktivität von T-Lymphozyten und natürlichen Killerzellen erhöhen, was zu einer verbesserten Immunantwort führt.

Verbesserte psychische Gesundheit dank Probiotika

Beitrag zur psychischen Gesundheit

Das Konzept der “Darm-Hirn-Achse” beschreibt die bidirektionale Kommunikation zwischen dem Darm und dem Gehirn. Probiotika können diese Beziehung positiv beeinflussen, indem sie neurochemische und entzündliche Veränderungen beeinflussen, die mit verschiedenen psychischen Gesundheitszuständen verbunden sind. Studien haben gezeigt, dass bestimmte Probiotika-Stämme die Symptome von Angstzuständen, Depressionen und stressbedingten Störungen verbessern können.

Weitere gesundheitliche Vorteile

Die Forschung zu Probiotika ist weitreichend und deckt eine Vielzahl von Gesundheitsaspekten ab, einschließlich:

  • Reduktion allergischer Reaktionen: Einige Studien deuten darauf hin, dass Probiotika die Häufigkeit und Schwere von allergischen Erkrankungen wie Ekzemen bei Kindern reduzieren können.
  • Hautgesundheit: Probiotika könnten auch eine Rolle bei der Behandlung bestimmter Hauterkrankungen spielen, einschließlich Akne und Rosazea, indem sie Entzündungen reduzieren und die Hautbarriere stärken.
  • Gewichtsmanagement: Es gibt Hinweise darauf, dass bestimmte Probiotika-Stämme das Körpergewicht und den Körperfettanteil beeinflussen können, obwohl die Ergebnisse variieren und weiterer Forschung bedürfen.

Es ist wichtig zu betonen, dass die Wirksamkeit von Probiotika von vielen Faktoren abhängt, einschließlich der Art des Probiotikums, der Dosis und des individuellen Gesundheitszustands der Person. Nicht jeder wird die gleichen Vorteile von Probiotika erfahren, und einige Menschen können sogar Nebenwirkungen erleben.

Natürliche Quellen von Probiotika

Probiotika finden sich in einer Vielzahl von fermentierten Lebensmitteln und Getränken, die durch die natürliche Aktivität von Bakterien und Hefen entstehen. Diese Mikroorganismen fermentieren die Zucker in Lebensmitteln und erzeugen dabei Säuren oder Alkohol, was nicht nur haltbar macht, sondern auch probiotische Kulturen fördert. Hier sind einige der besten natürlichen Quellen für Probiotika, die du in deine Ernährung einbauen kannst:

Sauerkraut Borscht Probiotika

Lebensmittel und Getränke, die Probiotika enthalten

  • Joghurt: Einer der bekanntesten und am weitesten verbreiteten Träger von Probiotika. Achte auf Joghurts, die „lebende und aktive Kulturen“ enthalten, um sicherzustellen, dass du die Vorteile von Probiotika erhältst.
  • Kefir: Eine fermentierte Milch, die aus der Fermentation von Milch mit Kefirkörnern resultiert. Kefir ist reich an Lactobacillus- und Bifidobacterium-Stämmen und gilt als noch potenter als Joghurt.
  • Sauerkraut: Fermentierter Kohl, der nicht nur reich an Probiotika, sondern auch an Vitaminen B, C und K ist. Für maximale gesundheitliche Vorteile wähle rohes Sauerkraut, das nicht pasteurisiert wurde, da der Pasteurisierungsprozess die meisten lebenden Bakterien abtöten kann.
  • Kimchi: Ein scharfes, fermentiertes koreanisches Gericht, das in der Regel aus Kohl und anderen Gemüsen besteht. Kimchi ist reich an den Probiotika-Stämmen Lactobacillus kimchii sowie anderen Lactobacillus-Arten und Bifidobakterien.
  • Miso: Eine japanische Würzpaste aus fermentierten Sojabohnen, die oft in Suppen verwendet wird. Miso ist eine gute Quelle für mehrere Stämme probiotischer Bakterien.
  • Tempeh: Ein fermentiertes Sojaprodukt, das eine feste, nussige Alternative zu Tofu bietet. Während des Fermentationsprozesses entstehen probiotische Vorteile, die Tempeh zu einer nahrhaften Ergänzung jeder Mahlzeit machen.
  • Kombucha: Ein fermentierter Tee, der durch die Fermentation von schwarzem oder grünem Tee mit einer Kultur aus Bakterien und Hefen entsteht. Kombucha ist für seine gesundheitsfördernden Eigenschaften bekannt, einschließlich der Bereitstellung von Probiotika.

Diese Lebensmittel und Getränke sind nicht nur lecker, sondern bieten auch eine einfache Möglichkeit, deiner Ernährung Probiotika hinzuzufügen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der Probiotikagehalt je nach Herstellungsprozess, Lagerung und individuellen Produktvariationen variieren kann.

Tipps für den Konsum:
  • Variation: Integriere eine Vielzahl fermentierter Lebensmittel in deine Ernährung, um ein breites Spektrum an Probiotika-Stämmen zu konsumieren.
  • Moderation: Beginne langsam und beobachte, wie dein Körper auf die Einführung von probiotischen Lebensmitteln reagiert, besonders wenn du sie nicht gewohnt bist.
  • Qualität: Wähle, wann immer möglich, Bio-Produkte und achte auf die Kennzeichnung hinsichtlich lebender Kulturen.

Indem du probiotische Lebensmittel in deine tägliche Ernährung integrierst, kannst du die vielfältigen gesundheitlichen Vorteile dieser „guten“ Mikroorganismen nutzen.

Probiotika als Nahrungsergänzungsmittel

Während der Konsum von probiotikareichen Lebensmitteln eine hervorragende Möglichkeit ist, deine Darmgesundheit zu unterstützen, reicht er manchmal nicht aus, um bestimmte gesundheitliche Bedürfnisse zu erfüllen. Hier kommen Probiotika als Nahrungsergänzungsmittel ins Spiel. Sie bieten eine konzentrierte Quelle spezifischer probiotischer Stämme und können eine praktische Option für diejenigen sein, die ihre Darmflora gezielt unterstützen möchten.

Überblick über Ergänzungsmittel

Probiotische Nahrungsergänzungsmittel sind in verschiedenen Formen erhältlich, darunter Kapseln, Tabletten, Pulver und flüssige Formulierungen. Sie können einen oder mehrere probiotische Stämme in unterschiedlichen Konzentrationen enthalten. Die Auswahl des richtigen Supplements hängt von deinen individuellen Gesundheitszielen und -bedürfnissen ab.

Einige der häufigsten probiotischen Stämme in Ergänzungsmitteln sind:

  • Lactobacillus acidophilus: Hilft bei der Verdauung und kann die Immunität stärken.
  • Bifidobacterium bifidum: Unterstützt die Verdauung von Milchprodukten und spielt eine Rolle bei der Aufrechterhaltung einer gesunden Darmflora.
  • Saccharomyces boulardii: Eine Hefeart, die bei der Vorbeugung und Behandlung von Durchfall hilfreich sein kann.
Was beim Kauf von Probiotikum-Ergänzungen zu beachten ist
  • Stamm und Potenz: Achte auf die spezifischen Stämme und die CFU (Colony Forming Units)-Zahl, die die Potenz des Supplements angibt. Eine höhere CFU-Zahl bedeutet nicht unbedingt ein besseres Produkt, aber sie kann auf die Stärke des Supplements hinweisen.
  • Lagerung: Einige Probiotika müssen gekühlt werden, um ihre Wirksamkeit zu erhalten, während andere in stabiler Form bei Raumtemperatur gelagert werden können. Überprüfe die Lagerungsanweisungen, um sicherzustellen, dass du das Supplement richtig aufbewahrst.
  • Ablaufdatum: Probiotische Ergänzungsmittel verlieren im Laufe der Zeit an Wirksamkeit. Stelle sicher, dass das Produkt, das du kaufst, ein klar gekennzeichnetes Ablaufdatum hat und dass es noch weit genug in der Zukunft liegt.
  • Qualitätssiegel: Suche nach Produkten, die von Dritten auf Reinheit und Potenz getestet wurden. Qualitätssiegel von unabhängigen Organisationen können ein Indikator für ein zuverlässiges Produkt sein.

Es ist auch ratsam, vor der Einnahme von probiotischen Ergänzungsmitteln mit einem Gesundheitsdienstleister zu sprechen, insbesondere wenn du schwanger bist, stillst, eine bestehende gesundheitliche Bedingung hast oder bereits Medikamente einnimmst.

Probiotische Nahrungsergänzungsmittel können eine wertvolle Ergänzung zu einer gesunden Ernährung und Lebensweise sein, indem sie gezielt bestimmte Bereiche der Gesundheit unterstützen. Doch wie bei jedem Ergänzungsmittel ist es wichtig, informierte Entscheidungen zu treffen und Produkte zu wählen, die den individuellen Bedürfnissen entsprechen.

Mögliche Nebenwirkungen und Risiken

Probiotika gelten allgemein als sicher für die Mehrheit der Bevölkerung, doch wie bei jedem Nahrungsergänzungsmittel oder Lebensmittel können auch sie Nebenwirkungen haben, insbesondere bei Personen mit bestimmten gesundheitlichen Bedingungen oder bei unsachgemäßer Anwendung.

Für wen Probiotika nicht geeignet sind

  • Personen mit geschwächtem Immunsystem: Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, etwa durch HIV/AIDS, Krebsbehandlungen oder die Einnahme von Immunsuppressiva, sollten vor der Einnahme von Probiotika ihren Arzt konsultieren, da es ein potenzielles Risiko für Infektionen gibt.
  • Personen mit schweren Erkrankungen: Wer unter schweren Krankheiten oder akuten Zuständen leidet, sollte ebenfalls Vorsicht walten lassen. In seltenen Fällen können probiotische Bakterien pathogen werden und Infektionen verursachen.

Schwangere und Stillende: Obwohl Probiotika oft als sicher für schwangere und stillende Frauen angesehen werden, ist es wichtig, vorher einen Arzt zu konsultieren, da die Forschung in diesem Bereich noch nicht abschließend ist.

Häufige Nebenwirkungen

Bei der erstmaligen Einnahme von Probiotika oder bei einer Erhöhung der Dosis können einige Menschen leichte Verdauungsstörungen erleben, darunter:

  • Blähungen
  • Aufgeblähter Bauch
  • Weicher Stuhl oder Durchfall

Diese Nebenwirkungen sind in der Regel mild und vorübergehend. Sie resultieren oft aus der Anpassung des Körpers an die neuen Mikroorganismen im Darm. Wenn diese Symptome anhalten oder schwerwiegend werden, ist es ratsam, die Einnahme zu reduzieren oder einen Arzt aufzusuchen.

Tipps zur sicheren Verwendung

  • Beginne mit einer niedrigen Dosis: Um potenzielle Nebenwirkungen zu minimieren, kann es hilfreich sein, mit einer niedrigeren Dosis zu beginnen und diese schrittweise zu erhöhen, bis die gewünschte Wirkung erreicht ist.
  • Achte auf die Reaktion deines Körpers: Jeder reagiert unterschiedlich auf Probiotika. Beobachte, wie dein Körper auf die Einnahme reagiert, und passe die Dosis entsprechend an.
  • Qualität und Reinheit: Wähle Probiotika von hoher Qualität und Reinheit, um das Risiko von Verunreinigungen und unerwünschten Nebenwirkungen zu minimieren.

Während Probiotika für viele Menschen viele Vorteile bieten können, ist es wichtig, sich der potenziellen Risiken bewusst zu sein und bei Bedenken professionellen Rat einzuholen. So kannst du sicherstellen, dass du die Vorteile von Probiotika maximierst, ohne deine Gesundheit zu gefährden.

Fazit

Probiotika, die “guten” Mikroorganismen, sind ein wesentlicher Bestandteil der menschlichen Gesundheit, insbesondere in Bezug auf das Mikrobiom des Darms. Sie sind in verschiedenen Formen verfügbar, einschließlich natürlicher Quellen wie fermentierten Lebensmitteln und als Nahrungsergänzungsmittel, und bieten eine Reihe von gesundheitlichen Vorteilen:

  • Verbesserung der Verdauungsgesundheit: Probiotika können bei der Vorbeugung und Behandlung von Verdauungsstörungen wie Durchfall und dem Reizdarmsyndrom helfen.
  • Stärkung des Immunsystems: Sie unterstützen das Immunsystem, indem sie die Produktion von Antikörpern fördern und helfen, pathogene Bakterien abzuwehren.
  • Förderung der psychischen Gesundheit: Durch die Beeinflussung der Darm-Hirn-Achse können Probiotika zur Verbesserung der psychischen Gesundheit beitragen.
  • Weitere gesundheitliche Vorteile: Dazu gehören die Unterstützung bei der Behandlung und Vorbeugung von Hauterkrankungen, die Verringerung allergischer Reaktionen und möglicherweise die Unterstützung beim Gewichtsmanagement.

Trotz ihrer vielfältigen Vorteile sind Probiotika nicht für jeden geeignet. Personen mit geschwächtem Immunsystem, schweren Erkrankungen sowie schwangere und stillende Frauen sollten vor der Einnahme Rücksprache mit einem Arzt halten. Nebenwirkungen sind in der Regel mild und vorübergehend, aber es ist wichtig, auf die Signale des Körpers zu achten und bei Bedenken ärztlichen Rat einzuholen.

Bei der Auswahl von Probiotika ist es entscheidend, auf Qualität und Reinheit zu achten, sei es in Form von Nahrungsergänzungsmitteln oder durch den Konsum fermentierter Lebensmittel. Eine ausgewogene Ernährung, die reich an probiotischen Lebensmitteln ist, zusammen mit einem gesunden Lebensstil, kann die besten Voraussetzungen für die Nutzung der Vorteile von Probiotika bieten.

Häufig gestellte Fragen

Probiotika sind lebende Mikroorganismen, die, wenn sie in ausreichenden Mengen konsumiert werden, gesundheitliche Vorteile bieten können. Präbiotika hingegen sind Substanzen, meist bestimmte Arten von Ballaststoffen, die die Wachstum und Aktivität von nützlichen Mikroorganismen im Darm fördern. Kurz gesagt, Probiotika sind die guten Bakterien selbst, während Präbiotika deren Nahrung sind.

Die Wirkung von Probiotika kann variieren, abhängig von Faktoren wie dem spezifischen Probiotikum-Stamm, der Dosis und dem individuellen Gesundheitszustand. Einige Menschen bemerken Verbesserungen ihrer Verdauungsgesundheit innerhalb weniger Tage, während es bei anderen mehrere Wochen dauern kann, bis deutliche Veränderungen spürbar sind.

Einige Studien deuten darauf hin, dass bestimmte Probiotika-Stämme das Körpergewicht und den Körperfettanteil beeinflussen können. Die Ergebnisse sind jedoch gemischt, und Probiotika sollten nicht als Wundermittel für die Gewichtsabnahme angesehen werden. Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung sind nach wie vor die effektivsten Methoden zur Gewichtsreduktion.

Nicht alle fermentierten Lebensmittel enthalten lebende Probiotika. Der Probiotikagehalt hängt von der Art der Fermentation, der Lagerung und der Verarbeitung ab. Lebensmittel, die pasteurisiert wurden, enthalten in der Regel keine lebenden Probiotika, da der Pasteurisierungsprozess die Bakterien abtötet.

Während Probiotika im Allgemeinen sicher sind, kann der übermäßige Konsum, insbesondere in Form von Nahrungsergänzungsmitteln, zu Nebenwirkungen wie Blähungen, Unwohlsein und Durchfall führen. Es ist wichtig, die empfohlene Dosierung einzuhalten und bei Unsicherheiten mit einem Gesundheitsdienstleister zu sprechen.

Einige Vorteile von Probiotika, wie die Verbesserung der Verdauungsgesundheit, können relativ schnell auftreten, aber für langfristige Vorteile ist es oft hilfreich, Probiotika regelmäßig zu konsumieren. Die kontinuierliche Einnahme kann dazu beitragen, das Gleichgewicht der Darmflora aufrechtzuerhalten.

Ja, die Kombination von Präbiotika und Probiotika, oft als “Synbiotika” bezeichnet, kann besonders vorteilhaft sein. Die gleichzeitige Einnahme sorgt dafür, dass die probiotischen Bakterien eine direkte Nahrungsquelle haben, was ihr Wachstum und ihre Aktivität im Darm fördern kann. Viele Ergänzungsmittel und einige Lebensmittel enthalten bereits beide, um die gesundheitlichen Vorteile zu maximieren.

Einige fermentierte Lebensmittel bieten eine natürliche Quelle sowohl für Probiotika als auch für Präbiotika, was sie zu ausgezeichneten Optionen für die Förderung der Darmgesundheit macht. Beispiele hierfür sind Sauerkraut, Kimchi und bestimmte Joghurts. Diese Lebensmittel enthalten lebende Mikroorganismen (Probiotika) und gleichzeitig die Ballaststoffe (Präbiotika), die diese Bakterien benötigen, um zu gedeihen.

Durch die Integration von prä- und probiotikareichen Lebensmitteln in deine Ernährung kannst du dein Mikrobiom nähren und unterstützen, was zu einer verbesserten Verdauungsgesundheit und einem gestärkten Immunsystem führen kann.

Early Probiotic Supplementation for Eczema and Asthma Prevention: A Randomized Controlled Trial Michael D. Cabana, MD; Michelle McKean, RD; Aaron B. Caughey, MD; Lawrence Fong, MD; Susan Lynch, PhD; Angela Wong, MD; Russell Leong, MD; Homer A. Boushey, MD; Joan F. Hilton, ScD. American Academy of Pediatrics. Volume 140, Issue 3, September 2017.

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